Was ist das Susac-Syndrom?

Das Susac-Syndrom ist eine sehr seltene, entzündliche und wahrscheinlich autoimmun vermittelte Erkrankung der kleinsten Blutgefäße des Gehirns, der Netzhaut und des Innenohres. Die Symptome treten meistens akut innerhalb weniger Tage gleichzeitig oder nacheinander auf und bestehen aus Gesichtsfeldeinschränkungen, Hörminderung, Tinnitus  und neurologischen Symptomen (Bewusstseinsstörungen bis zum Koma, Wesensänderung, Verwirrtheit, Halluzinationen, Sprachstörungen, Lähmungen, Taubheitsgefühle, epileptische Anfälle). Die Krankheit kann über Monate und Jahre in mehreren Episoden auftreten.

Betroffen sind überwiegend Frauen im Alter von 20 bis 40 Jahren, aber auch Männer und ältere oder jüngere Menschen können betroffen sein.

Die Erkrankung tritt bei manchen PatientInnen nur innerhalb eines Zeitraums von wenigen Wochen oder Monaten auf. Bei anderen treten über viele Jahre immer wieder neue Episoden auf.

Wegen der Seltenheit der Erkrankung gibt es leider noch keine Studien darüber, welche Therapie am besten wirkt. Cortison führt oft zum Aufhalten der entzündlichen Reaktion und verhindert ein Fortschreiten der Erkrankung. Viele Symptome können sich zurückbilden, wenn rechtzeitig behandelt wird. In einigen Fällen sind andere Medikamente, die Einfluss auf das Immunsystem nehmen, notwendig (Immunsuppressiva wie Cyclophosphamid, Immunglobuline). Auch eine Plasmapherese, eine der Dialyse ähnliche Blutwäsche, kann in schweren Fällen erforderlich sein.

Beitrag des Universitätsklinikum Münster: Susac-Syndrom stellt die Welt der Betroffenen plötzlich auf den Kopf